Das steckt wirklich hinter dem Preis!

Was eine Hochzeitssängerin kostet, kann man nicht pauschal beantworten, da jede Sängerin ihren Preis selbst festlegen kann. Wie hoch die Gage einer Sängerin ist, lässt sich allerdings schnell herausfinden. Normalerweise recherchiert man als Brautpaar etwas im Internet oder fragt Bekannte nach Empfehlungen und holt sich dann von der gewünschten Sängerin ein Angebot ein.

Wenn das Honorar eurer Lieblingssängerin zwischen 500,00€ und 650,00€ für die Begleitung einer Trauung liegt, liegt sie damit als professionelle Sängerin in NRW meiner Erfahrung nach vollkommen im Durchschnitt. (Stand 2023) Manche Sängerinnen bieten ihre Dienstleistungen auch günstiger an. Ob eine Sängerin 200€, 400€ oder mehr berechnet, kann ein Aufschlusskriterium dafür sein, ob sie neben- oder hauptberuflich als Sängerin tätig ist. Somit kann man auch auf den Grad ihrer Professionalität schließen. Das muss allerdings nicht heißen, dass eine günstigere Sängerin sofort schlecht performt. Gleichzeitig kann auch eine höhere Gage als 600 Euro absolut fair und gerechtfertigt sein.

Die Gage für eine Hochzeitssängerin lässt sich nicht allein an der Anzahl der Lieder („600,00€? Das sind ja 200€ pro Lied!“) oder an der Länge der Trauung oder der Performance („600,00€ und du singst nur 15 Minuten? Das ist ja ein extremer Stundensatz.“) berechnen.

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Hannah bei einer kirchlichen Hochzeit | Foto: © Alina Buchholz
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Hannah bei einer freien Trauung | Foto: © Studiolächeln Fotografie

1) Was kostet eine Hochzeitssängerin? Welche Kosten sind im Preis enthalten?

Was eine Hochzeitssängerin kostet, lässt sich oft mit einer generellen Formel errechnen:

Grundkosten/Pauschalpreis + eventuelle zusätzliche Kosten = finaler Preis

Die meisten Hochzeitssängerinnen bieten nämlich einen Pauschalpreis an, der erst einmal alle Grundkosten deckt. (siehe oben: ca. 500€-650€)

Zusätzlich dazu kann Folgendes anfallen:
Fahrtkosten

Diese werden meist mit 30-40 Cent pro Kilometer für die Hin und Rückfahrt berechnet.

Live-Begleitung

Hier kommen die ersten Unterschiede unter den Sängerinnen zum Vorschein: Manche Sängerinnen begleiten sich selbst auf einem Instrument, manche singen nur mit Playback.

Solltet ihr letztere anfragen, euch aber eine Live-Begleitung wünschen, kommt die Gage des Pianisten/der Pianistin oder des Gitarristen/der Gitarristin hinzu. Hierfür sollten ebenfalls ungefähr 300,00€ bis 500,00€ eingeplant werden. Nicht nur die Hochzeitssängerin kostet Geld, sondern auch die musikalische Begleitung. Fragt daher immer auch nach, was die zusätzliche Live-Begleitung für eine Hochzeitssängerin mit Playback kostet.

Technik

Je nachdem, was ihr euch wünscht, kann etwas kompliziertere Technik benötigt werden. Falls die Sängerin sich Unterstützung durch einen Tontechniker holt, der sie beim Sound (Abmischen und Aufbau) unterstützt, kann auch hier mit ca. 100,00€ für sein Honorar gerechnet werden.

Bucht ihr eine Sängerin, die sich selbst begleitet und sich selbst um die Technik kümmern kann, spart ihr also einiges an Geld.

Natürlich könnt ihr euch auch selbst um die Technik kümmern und z.B. einen Bekannten damit beauftragen. Meiner Erfahrung nach läuft das allerdings nicht immer reibungslos ab: Wenn beide Seiten sich nicht kennen, kann es schnell sein, dass Missverständnisse entstehen, ein wichtiges Kabel doch nicht vorhanden ist, oder der Bekannte eben nicht genau weiß, wie er mit einer Anlage umgehen muss.

Ich würde daher immer empfehlen – wenn die Sängerin es anbietet – das Komplettpaket zu buchen. Sie weiß am besten, welche Technik zu ihrer Stimme und ihrem Auftritt passt und hat (falls sie einen Techniker mitbringt) sicher schon einmal ihm zusammengearbeitet. Damit bewegt ihr euch in einem professionelleren Rahmen, müsst euch um weniger kümmern und Qualität hat auch nun mal ihren Preis.

Müssen wir auch GEMA bezahlen?

Hierbei fragt man nicht, was eine Hochzeitssängerin kostet, sondern viel eher was Live Musik generell kostet. Verantwortlich für das Abführen von GEMA Gebühren ist grundsätzlich der Auftraggeber/Veranstalter. Da GEMA Gebühren aber nur für öffentliche Veranstaltungen anfallen und die Hochzeit i.d.R. eine private Veranstaltung und keine öffentliche Veranstaltung ist, fällt dies weg.

Heiratet ihr kirchlich, müsst ihr sowieso keine Gebühren zahlen, da entsprechende Pauschalverträge zwischen der GEMA und den größten Kirchen existieren. Infos dazu findet ihr hier. Heiratet ihr im privaten Rahmen standesamtlich oder frei, müsst ihr ebenfalls keine Gebühren zahlen, da es als private Veranstaltung gilt.

Falls ihr euch nicht sicher seid, ob eure Hochzeit als „privat“ gilt, könnt ihr euch die folgenden Fragen stellen:

  • Sind alle Teilnehmenden mit dem Brautpaar verwandt, verschwägert, befreundet, haben einen persönlichen Bezug zueinander?
  • Bleibt die Hochzeit im privaten Rahmen oder kündigt ihr sie öffentlich auf z.B. Facebook an?
  • Seid ihr Privatpersonen oder ist eure Hochzeit von öffentlichem Interesse, wie z.B. bei einem Bürgermeister, sodass bei der Hochzeit auch Presse und außenstehende Personen anwesend sein werden?

Normalerweise gilt die Hochzeit als private Veranstaltung und ihr müsst euch um nichts weiter kümmern.

Bei Fragen dazu könnt ihr aber immer die GEMA anrufen und direkt fragen. Das geht ganz informell, denn nur weil ihr die Situation schildert, heißt das nicht, dass ihr direkt eine Rechnung bekommt.

Heiratet ihr öffentlich standesamtlich oder frei, gibt es einen entsprechenden Tarif für Live Musik, welcher aber nur einmalig 18 Euro beträgt. Infos dazu findet ihr hier.

Übersicht: Was kostet eine Hochzeitssängerin?

Pauschalpreis (inkl. Grundkosten):

Evtl. Fahrtkosten:

Evtl. zusätzliche/r Musiker/in:

Evtl. selbst organisierte Technik:

Evtl. Techniker/In:

Evtl. GEMA-Gebühren:

500,00€ bis 650,00€

30ct pro Kilometer (Hin- und Rückweg)

300,00€ bis 500,00€

ca. 50,00€*

100,00€

18,00€ (in den seltensten Fällen)

*(obwohl hier die Spanne so groß ist, dass es schwierig, ist, eine konkrete Aussage zu treffen)

Also zusammengefasst: Eine professionelle Hochzeitssängerin, die alleine arbeitet, sich selbst begleitet und sich um alles weitere kümmert, kann locker 600 Euro+ kosten, evtl. plus Fahrtkosten.

1.2. Was kostet eine Hochzeitssängerin? – Die Grundkosten

Wie oben erwähnt ist in dem Pauschalpreis einiges vorab eingepreist worden. Dieses fällt meiner Erfahrung nach unter drei Kategorien:

  • Investitionen
  • Abgaben
  • Werbung
1.2.1. Investitionen

Um überhaupt als Hochzeitssängerin arbeiten zu können, müssen vorab einige Investitionen getätigt werden.

Vertragserstellung

Wenn eure Hochzeitssängerin professionell arbeitet und euch einen Vertrag schickt, hat sie ihn wahrscheinlich von einer Anwältin anfertigen lassen, damit beide Seiten rechtlich abgesichert sind. Auch diese Kosten müssen mit der Zeit wieder eingeholt werden.

Technik

Wenn eure Hochzeitssängerin sich selbst um die Technik kümmert, hat sie diese wahrscheinlich vorab gekauft. Bei einer guten Anlage kommt man schnell in den unteren vierstelligen Bereich. Dazu kommen gute Kabel, ein Mikrofon und eventuell weitere Ergänzungen. All dies muss nach einer Weile außerdem gewartet oder ersetzt werden und somit kommen schnell nochmal ein paar hundert Euro dazu.

Instrumente

Wenn sich eure Hochzeitssängerin selbst begleitet, hat sie vorab ein eigenes Instrument gekauft. Egal ob Klavier oder Gitarre, man findet sich auch hier schnell zwischen 600€ und 1500€ wieder.

Extras und Kleinigkeiten

Dazu gehören der Notenständer, evtl. gekaufte Noten oder eine Noten-App, Instrumentalversionen, Gitarrensaiten, Batterien, evtl. ein Tablet, etc.

Ausbildung

Wenn eure Hochzeitssängerin haupt- oder nebenberuflich als Sängerin arbeitet, wird sie höchstwahrscheinlich neben all diesen Werkzeugen Jahre und viel Geld in ihre musikalische Ausbildung investiert haben. Das können z.B. privater Musikunterricht oder ein Studium an einer Musik-Hochschule gewesen sein. Auch hier addieren sich die Kosten schnell in den vier- oder sogar fünfstelligen Bereich.

All dies sind Investitionen, die mit der Zeit wieder eingespielt werden sollten. Natürlich macht die Arbeit als Hochzeitssängerin unglaublich viel Spaß, aber es ist und bleibt Arbeit und somit auch ein (Herzens-J)Business. Jede Investition hat das Ziel, dass sie nach einiger Zeit Geld bringt. Deswegen müssen mindestens diese Kosten über die jeweiligen Nutzungsjahre wieder eingespielt werden.

1.2.2. Abgaben

Arbeitet eure Sängerin haupt- oder nebenberuflich als solche, muss sie wahrscheinlich Steuern zahlen und ihre Versicherungen (Renten, Pflege, Berufshaftpflicht, etc.) selbst tragen. Diese Kosten werden ebenfalls eingepreist.

1.2.3. Werbung

Damit eine Hochzeitssängerin überhaupt auf Hochzeiten singen kann, müssen die Leute sie erst einmal kennenlernen. Das heißt, die Sängerin kümmert sich eigenständig um die Werbung und Vermarktung ihres Businesses. Darunter zählen z.B.:

  • Jährliche oder einmalige Gebühren für das Aufnehmen auf Vermittlungsplattformen (z.B. eventpeppers) (je 50€-400€)
  • Kosten für die eigene Webseite (ca. 10€-200€ pro Jahr plus Projektabhängige Kosten)
  • das Produzieren von Hörproben oder dafür benötigtes Equipment

Rechnet man all dies zusammen, steht man schon jetzt vor einer ziemlich großen Summe. Bei all diesen Punkten, wurde allerdings nicht einmal der Zeitaufwand erwähnt, den die Sängerin vor und am Tag eurer Hochzeit hat.

2. Welchen Zeitaufwand hat eine Hochzeitssängerin?

Vor eurer Hochzeit:

Schon vor eurer Hochzeit investiert die Sängerin Zeit für euch.

Es gibt ein Vorgespräch, die Angebotserstellung, Beratungen und evtl. weitere Absprachen. All dies kann vor Ort, telefonisch oder z.B. per Videocall stattfinden.

Sie macht der Vertrag fertig, schickt ihn ab und studiert eure Wunschlieder neu ein oder frischt sie auf.

Je nachdem, wie viele neue Lieder ihr euch wünscht und wie lange sie dafür üben muss, kann all dies zusammen gerne 3 bis 8 Stunden oder mehr dauern. Vor allem beim Üben ist wichtig, dass die Lieder über einen längeren Zeitraum geübt werden können, damit man sie verinnerlicht.

Hochzeitssängerin Hannah Stienen sitzt mit ihrem Laptop auf der Couch und arbeitet an dem Blogpost, was eine Hochzeitssängerin kostet
Hannah bei der Vorarbeit für eine Hochzeit | Foto: © Studiolächeln Fotografie
Hannah bei einer freien Trauung | Foto: © Studiolächeln Fotografie
Hannah bei einer freien Trauung | Foto: © Vera Prinz
Am Tag eurer Hochzeit:

Am Tag selbst bereitet sie die Technik vor und packt sie ein, macht sich selbst hübsch für die Hochzeit, fährt zur Location, baut 30 Minuten oder auch eine Stunde vor Beginn alles auf und macht den Soundcheck, singt während der Trauung, baut ab, fährt wieder zurück, räumt alles ein und schreibt euch eine Rechnung.

Am Tag selbst kommen wir also locker auf ca. 4 bis 5 Stunden Zeitaufwand womit wir insgesamt bei 7 (minimum) bis 13+ Stunden reinem Zeitaufwand wären.

Ich persönlich bin ein Befürworter dafür, nicht nur rein nach Zeiteinsatz abzurechnen, sondern auch den Mehrwert einzupreisen. Aber dazu kommen wir später. Da die meisten Menschen oft erst einmal nur die Stunden (oder Lieder) sehen, berechnen wir einmal den Stundensatz einer Hochzeitssängerin:

Beispiel: Wenn eure Sängerin einen Preis von 300,00€ nennt, minimale 6 Stunden für euch investiert und wir nur aus diesem Faktor unseren Stundensatz errechnen, sind wir bei 50,00€. Das ist viel? Leider nein. Das ist nämlich – wenn man sich einmal mit der Stundensatzkalkulation für Selbstständige beschäftigt hat – absolut am unteren Rand. Also schauen wir uns das einmal genauer an:

2.1. Unser Stundensatz: Was kostet eine Hochzeitssängerin pro Stunde?

Zeit ist Geld. Daher müssen auch wir unseren Stundensatz ganz genau berechnen. Aber was kostet eine Hochzeitssängerin pro Stunde? Wie errechnet man fundiert einen Stundensatz? Der Arbeitgeber von Selbstständigen sind sie selbst. Das heißt, alle Kosten, die Arbeitgeber für ihre Angestellten haben, einberechnen und abführen, müssen wir selbst vorab einberechnen.

Bei unserer Stundensatzkalkulation beachten wir Sängerinnen also ebenfalls:

Krankheitstage

Ja, auch wir werden krank und müssen genug Geld verdienen, damit wir uns erlauben können, an diesen Tagen nicht arbeiten zu müssen.

Weitere Fehlzeiten

z.B. durch Notfälle, bei denen wir unsere Arbeit stehen und liegen lassen müssen.

Urlaub

Ja, auch Selbstständige, die ihren Beruf lieben, brauchen Urlaub und können nicht 24/7 arbeiten.

Leerlauf

Das sind die Stunden, in denen wir nicht direkt Geld verdienen können. Wir arbeiten zwar an unserem Business, aber Steuern, Weiterbildung, Akquise, Netzwerken, etc. bringen uns nicht direkt Geld.

Investitionen und Ausgaben

Wie oben schon erklärt, fallen einige Investitionen an, die sich spezifisch auf Hochzeiten beziehen. Allerdings gibt es auch weitere Ausgaben wie z.B. Steuerberater, andere Dienstleistungen oder Arbeitswerkzeuge wie Computer, die jeder Selbstständige bei seiner Kalkulation beachten sollte.

Versicherungen und weitere Abgaben

Das ist also Geld, das wir gar nicht groß verwenden können, weil auch wir Renten-, Kranken-, Berufshaftplicht- und evtl. Berufsunfähigkeitsversicherungen benötigen.

Steuern

Je nach Auftrag gehen 19% oder 7% Umsatzsteuer direkt an das Finanzamt. Bei Auftritten auf Hochzeiten sind es (laut meiner Steuerberaterin) 19%. Von diesen 19% sieht man als Sängerin also rein gar nichts. Einkommenssteuer wird auch noch vom Gewinn abgezogen.

Das heißt für den Stundensatz:

50,00€ als Stundensatz sind für haupt- und nebenberufliche Sänger und Sängerinnen daher mehr als gerechtfertigt. Ich persönlich empfinde es eigentlich schon als zu günstig und würde es als Minimum ansehen.

Ja, nicht jede Sängerin hat all diese Kosten. Es gibt Sängerinnen, die die Kleinunternehmerregelung in Anspruch nehmen und dementsprechend keine Mehrwertsteuer ausweisen müssen. Es gibt auch Sängerinnen, die sich neben ihrem hauptberuflichen Angestellten-Job etwas dazu verdienen. Diese müssen ihre Versicherungen vielleicht nicht selbst tragen. Es gibt auch Sängerinnen, die günstigeres Equipment nutzen und daher eine geringere Vergütung ansetzen.

Für hauptberufliche, professionelle Sängerinnen sollten jedoch all diese Dinge in ihrem Stundensatz ohne Ausnahme mit einberechnet sein. Wenn ihr eine Hochzeitssängerin fragt, was ihr Auftritt kostet und sie euch einen Preis von ca. 650 Euro nennt, könnt ihr euch ziemlich sicher sein, dass sie sich diese Zahl nicht einfach so aus Lust und Laune ausgedacht hat. Auch wenn die Arbeit Spaß macht, ist es immer noch Arbeit und die Selbstständigkeit ein (Herzens-)Business.

Was kostet eine Hochzeitssängerin? – Eine Beispielrechnung

Grob aufgeschlüsselter Preis von 650 Euro für die musikalische Begleitung einer Trauung

103,78 € – 19% Umsatzsteuer

30,40 € – Fahrtkosten für ca. 40 km je hin und zurück (km x 38 ct)

40,00 € – Von Auftritt zu Auftritt verschiedene Kosten (z.B. Noten oder Business-bezogene Ausgaben wie z.B. Verträge, Buchhaltungsprogramm, Instrumente, Instrumentenzubehör (z.B. Kabel, Gitarrenbatterien, Gitarrensaiten, Reparaturen) Das variiert je nach Auftritt und streckt sich auch über mehrere Gigs. Daher kann man 40 Euro einfach mal als Durchschnittswert ansetzen.)

_______

174,18 €

650,00 € – 174,18 € = 475,82 €   | D.h. dieses Geld bekommt man als Sängerin überhaupt erst einmal zu sehen.

Davon werden noch grundlegende Kosten wie Versicherungen (privat und beruflich) etc. bezahlt. Nach dem Gewinn wird auch noch Einkommenssteuer (schätzungsweise 20-30%) abgezogen. Und auf einmal klingt es gar nicht mehr nach so viel Geld, was die Sängerin tatsächlich sieht…

Möchte man den Stundenlohn einschätzen, bleiben wir einfach mal bei den 475,82€:

1h – Zeitaufwand vorab (Angebot, Vertrag)

2h – Zeitaufwand Wunschlieder Üben und Auffrischen (sehr abhängig vom Auftrag)

4h – Zeitaufwand am Tag selbst (2h vor Ort, plus Fahrt hin und zurück plus Puffer & fertig machen)

1h – Zeitaufwand danach (Nachbereitung, Buchhaltung, etc.)

———

8 h (Durchschnittswert)

-> Tatsächlicher Stundenlohn: 475,82€ / 8 = 59,48€

-> Der Brutto-Lohn wirkt schon etwas höher, als unsere zuerst angepeilten (Minimum)50 Euro: 650€ / 8 = 81,25€ , aber definitiv realistisch. So ein Stundenlohn ist auf jeden Fall vergleichbar mit z.B. dem eines Handwerkers und MUSS gegeben sein, um sinnvoll zu wirtschaften.

Was man meist nicht sieht…

Wenn ihr fragt „Was kostet eine Hochzeitssängerin für die Trauung?“, heißt es tatsächlich oft „Was kostet eine Hochzeitssängerin für den Tag?“

Sie mag euch vielleicht nur ein paar Stunden begleiten, aber vor allem wenn ihr sie für einen Samstag zwischen 14:00 Uhr und 17:00 Uhr bucht, ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass sie weitere Anfragen für den Tag absagen muss. In der Hochsaison sage ich für einen Termin manchmal bis zu 10(!) zusätzliche Anfragen oder mehr ab…

Ihr bezahlt also ebenso für die Exklusivität, dass sie an dem Termin nur bei euch auftreten kann und andere sie auch nicht buchen können, auch wenn eure Hochzeit um 16:00 Uhr anfängt und die andere Hochzeit um 14:00 Uhr. Das ist zu knapp, als dass man beides wahrnehmen könnte.

Es gibt Tage, da kann ich zwei Auftritte wahrnehmen, weil die Hochzeiten zeitlich weit auseinander und örtlich nah beieinander liegen (z.B. 12:00 Uhr Beginn und 16:00 Uhr Beginn) oder weil ich abends noch eine andere Art von Auftritt habe. Aber eigentlich kann man damit planen, dass ein Termin der Termin für den ganzen Tag ist. Aus diesem Grund gibt es auch einige professionelle Sängerinnen, die in der Hochsaison nur noch Trauung+Sektempfang als Kombi-Paket anbieten. Bei der hohen Nachfrage und dem großen Aufwand auch absolut gerechtfertigt!

2.2. Macht es Sinn, den Preis der Hochzeitssängerin pro Stunde festzulegen?

Nun, meiner Meinung nach tatsächlich nicht. Es gibt so einen schönen Spruch:

„If I do a job in 30 minutes it’s because I spent 10 years learning how to do that in 30 minutes. You owe me for the years, not the minutes.“​

Unbekannt

Und ich muss sagen, ich stimme dem zu. Vor allem professionelle Musiker und Musikerinnen investieren über Jahre so viel Zeit und Geld in ihre Ausbildung, dass inzwischen auch anspruchsvolle Aufgaben schnell gemeistert werden können. Dass etwas schnell geht, heißt allerdings nicht, dass der Wert dieser Aufgabe gemindert wird. Ganz im Gegenteil: Der Wert wird eher erhöht.

Szenario 1:

Ihr bucht eine Sängerin, die gerade frisch als Hochzeitssängerin dabei ist. Sie hat einen Stundensatz von 20,00€.

Sie führt das Vorgespräch mit euch, schickt euch Liedervorschläge und fängt an, sie zu üben. Da sie noch kein richtiges Repertoire hat und noch nicht so schnell Songs einstudieren kann, übt sie insgesamt 15 Stunden. Sie muss auch die neue Technik ausprobieren, öfter Rückfragen stellen, braucht länger für den Soundcheck, etc. und arbeitet somit insgesamt 20-30 Stunden an eurer Hochzeit (inklusive Trauung und Zeit vor Ort).

Wir kommen also auf einen Preis von (Minimum) 400,00€. (Das sind nur Beispielzahlen und Beispielstunden)

Szenario 2:

Ihr bucht eine Hochzeitssängerin, die schon sehr erfahren ist.

Sie hat zwei eurer Wunschlieder im Repertoire, weiß genau, was sie zu tun hat, hat einen professionellen Vertrag schon vorliegen und braucht insgesamt zwei Stunden, um eure Lieder wunderschön singen zu können.

Sie arbeitet also vielleicht 10 Stunden für eure Hochzeit. Bei dem gleichen Stundensatz würde sie halb so viel Geld bekommen, wie die unerfahrenere Sängerin (Steuern nicht eingerechnet). Ihre Professionalität und Schnelligkeit werden also bestraft.

Fair ist das definitiv nicht. Denn der Mehrwert für euch (eine wunderschöne Hochzeit, und tolle Musik, bei der ihr euch um nichts weiter als eure Wunschliedauswahl kümmern müsst) ist mindestens der gleiche wie bei der unerfahreneren Sängerin. Höchstwahrscheinlich ist er sogar höher. Es macht also für eine Sängerin Sinn, einen Stundensatz als Orientierung fundiert zu berechnen, doch der Mehrwert, den sie euch bietet, ist mindestens genauso wichtig.

3. Was kostet eine Hochzeitssängerin: Die Gründe für verschiedene und höhere Preise

Oder anders formuliert: Welchen Mehrwert kann euch eine Hochzeitssängerin bieten, der es legitimiert, den Preis höher anzusetzen? Es gibt nämlich einige Faktoren, die auch Preise für die Begleitung von einer Trauung von z.B. 650 Euro vollkommen rechtfertigen. Ein paar davon sind:

3.1. Erfahrung

Dazu zählen Hochzeiten und weitere Auftritte. Erfahrungen mit Hochzeiten sind wichtig, damit Abläufe schon bekannt sind und die Sängerin sich auf mögliche Probleme oder Situationen einstellen kann.

Erfahrungen mit anderen Auftrittsformen können ebenfalls hilfreich sein. Die Sängerin lernt, schnell das Publikum einzuschätzen und in verschiedenen Auftrittssituationen passend zu reagieren. Sollte einmal etwas wirklich schief gehen und z.B. die Technik zum Teil oder komplett ausfallen (was wir wirklich nicht hoffen wollen, aber z.B. durch einen Stromausfall), wird sie spontan reagieren können und nicht hilflos dastehen.

Dazu zählt auch die Vorbereitung für alle Eventualitäten und das selbstbewusste Auftreten. Erfahrungsberichte und das Feedback von vorigen Brautpaaren können euch darüber einen guten Eindruck geben.

Ich persönlich habe schon über 100 Hochzeiten und über 25 Taufen begleitet und insgesamt über 300 Auftritte gespielt. So ein Erfahrungswert macht wirklich einiges aus.

3.2. Bekanntheitsgrad

Ist die Sängerin allgemein als Musikerin oder in der Hochzeitsbranche sehr bekannt, hat Preise gewonnen und kann z.B. auch aus Zeitgründen nicht mehr alle Anfragen annehmen, ist es vollkommen gerechtfertigt, den eigenen Preis anzupassen. Für manche Tage muss ich z.B. 8 bis 10 weitere Anfragen absagen, weil ich schon gebucht bin. Das ist in der Hochsaison keine Seltenheit. (Tipp: Heiratet ihr unter der Woche oder Sonntags? Oft sind die Preise in der Woche oder Sonntags günstiger als Freitags oder Samstags, weil sich an diesen beiden Tagen natürlich die Anfragen bündeln.)

3.3. Ausbildung

Hat die Sängerin eine besondere Ausbildung genossen (Stichwort Investition) oder kann etwas besonders gut, ist dies natürlich auch ein Zeichen für ihren Expertenstatus, der eine Preiserhöhung legitimiert. Die meisten Sängerinnen nehmen übrigens durchgehend Gesangsunterricht – auch nach einer „abgeschlossenen“ Ausbildung. Man lernt eben nie aus.

3.4. Spontanität bzw. Schnelligkeit

Ihr möchtet in drei Tagen heiraten und wünscht euch spontan noch eine Sängerin? Auch das kann einen Aufpreis rechtfertigen, da spontan evtl. Lieder einstudiert oder Pläne umgelegt werden müssen.

Hochzeitssängerin Hannah Stienen steht vor einem hellen Vorhang und singt.
Foto: © Studiolächeln Fotografie
3.5 Einfachheit bzw. Service

Wenn ihr euch um nichts weiter kümmern müsst, als eure Wunschlieder zu äußern, habt ihr natürlich viel weniger Arbeit und Zeitaufwand, als wenn ihr selbst euch um die Beschaffung der Noten, die Organisation und Abstimmung der Technik, einen professionellen Vertrag, etc. kümmern müsst. Das heißt, ihr spart ebenfalls Zeit. Und da ihr mit eurer Hochzeit sowieso schon viel zu bedenken und organisieren habt, ist dieser Punkt wirklich nicht zu unterschätzen.

3.6. (Zusätzliche) Wunschlieder neu einstudieren

Auch wenn der Mehrwert wichtig ist, darf der Stundensatz als Orientierung nicht komplett vergessen werden. Wenn ihr euch z.B fünf Lieder wünscht, die nicht im Repertoire eurer Sängerin enthalten sind, kann sie dafür einen Aufpreis berechnen. Manche Sängerinnen berechnen so oder so pro neu einzustudierendes Wunschlied einen gewissen Pauschalpreis, in welchem z.B. Zeitaufwand und Kosten für Noten enthalten sein können. Das entscheidet jede Sängerin selbst.

Ihr merkt schon, was eine Hochzeitssängerin kostet, ist eine sehr komplexe und individuelle Frage. Aber wie gesagt: Wenn der Preis sich zwischen 500 und 650 Euro bewegt, liegt ihr damit für eine professionelle Sängerin vollkommen im Durchschnitt. 350 Euro für semi-professionelle Sängerinnen, 500 Euro als Startgrenze für professionelle Sängerinnen.

Wird euch ein Preis von ca. 600 Euro angeboten, bekommt ihr aber auch meistens das Rundum-Sorglos-Paket: Fahrtkosten (oder z.B. 100 Freikilometer), Technik, unbegrenzte Wunschlieder, Live-Begleitung, Professionalität und Erfahrung alles inklusive. 🙂

Kommen wir nun aber zu ein paar anderen Fragen:

4. Muss ich die Sängerin bezahlen, wenn ich die Hochzeit absage?

Nun, das kommt ganz darauf an. So wie jede Hochzeitssängerin ihr Honorar selbst festlegen kann, kann sie auch ihre Grenzen und Bedingungen für ihren Aufritt selbst formulieren. Es ist nicht unüblich, dass eine Sängerin bei einer Absage nach Vertragsabschluss, mindestens einen Teil der vereinbarten Gage trotzdem in Rechnung stellt. Natürlich hängt dies auch damit zusammen, in welchem Kontext und wie kurzfristig dies geschieht.

Ich persönlich habe tatsächlich schon öfter erlebt, dass Brautpaare sich vor der Hochzeit getrennt haben und einfach vergessen hatten, mir Bescheid zu geben, dass die Hochzeit nicht stattfinden wird. Das kann natürlich für die Sängerin äußerst ärgerlich sein, denn sie blockt den Termin für euch, sagt eventuell auch andere Anfragen ab, hat vielleicht schon eure Lieder vollständig oder zum Teil einstudiert und in jedem Fall Zeit für euch investiert.

Je kurzfristiger ihr das Engagement absagt, desto schwieriger wird es sein, einen Ersatzauftritt zu organisieren. Vor allem, da viele Brautpaare schon ca. ein Jahr im Voraus ihre Hochzeit planen. Daher finde ich solche Klauseln vollkommen in Ordnung.

Bei einem Kennenlerngespräch könnt ihr eure Sängerin immer fragen, wie sie in einem solchen Fall vorgeht. Vielleicht kann sie euch auch anbieten, den Termin unkompliziert zu verschieben oder ihr könnt einen alternativen, aber vergleichbaren Auftritt vereinbaren. Meiner Erfahrung nach ist offene Kommunikation in diesem Fall immer der Schlüssel zu einer Lösung, die für alle Seiten passt.

5. Und was passiert, wenn die Hochzeitssängerin auf einmal krank ist?

Das ist natürlich ein Horrorszenario, das ich keiner Sängerin und keinem Brautpaar wünsche. Aber das Risiko ist natürlich immer vorhanden.

Sollte ich krank werden, ist in meinem Vertrag festgelegt, dass ich erst einmal ein Attest vorlegen muss. Das heißt, Krankheit kann in keinem Fall als Ausrede genutzt werden, wenn man mal keine Lust hat oder ein besseres Angebot reinkommt. Aber das würde mir sowieso auf keinen Fall einfallen!

Wenn ich eine leichte oder mittlere Erkältung habe oder leicht schwächle, tu ich erst einmal alles Mögliche, um fit genug zu bleiben (Ingwertee, Gelorevoice, viel trinken, ausruhen, Medizin, etc.) und persönlich für das Brautpaar singen zu können.

Sollte absehbar sein, dass mein Auftritt auf keinen Fall möglich ist (z.B. bei einer Kehlkopfentzündung – was bisher zum Glück noch nie passiert ist), greife ich auf mein Netzwerk aus Sängerinnen und Sängern zurück und versuche einen Ersatz zu finden, der dem Brautpaar ebenfalls gut gefällt. Durch mein Musikstudium und meine langjährige Erfahrung kann ich wirklich einige unglaublich tolle Sänger und Sängerinnen von Herzen empfehlen.

Sollte auch das nicht gehen, finden wir irgendeine andere Lösung.

In jedem Fall werde ich das Brautpaar frühzeitig kontaktieren und auch hier ist Kommunikation wieder das A und O. Drücken wir aber die Daumen, dass es niemals so weit kommen wird.

6. Was kann ich von einer Hochzeitssängerin für mein Geld erwarten?

Qualität hat ihren Preis. Das haben wir inzwischen verstanden. Und was eine Hochzeitssängerin kostet, haben wir auch geklärt. Aber was kann ich für das Geld von meiner Hochzeitssängerin erwarten?

6.1. Pünktlichkeit

Solche grundlegenden Punkte verstehen sich natürlich von selbst. Auch bei der Anfahrt sollten Zeitpuffer eingeplant werden, sodass die Sängerin z.B. trotz Stau pünktlich bereit ist und für euch singen kann.

6.2. Erreichbarkeit

Eure Hochzeitssängerin sollte am Tag selbst und vorab natürlich für Nachfragen oder andere Anlässe für euch erreichbar sein – per Mail, Messenger oder telefonisch. Das heißt allerdings nicht, dass sie jederzeit und sofort antworten muss. Auch wir machen Feierabend, haben Wochenenden und Urlaub und dürfen unsere eigenen Grenzen setzen. J

6.3. Repertoire

Ab einem gewissen Professionalitäts-Grad kann man ein relativ breites Repertoire von der Sängerin erwarten. Sie sollte euch außerdem bei eurer Liedauswahl beraten können. Spezielle Sonderwünsche dürfen aber auch neu einstudiert und extra berechnet werden (siehe oben).

6.4. Perfektion?

… Nein, eher nicht… Wenn ihr eine professionelle Sängerin bucht, dann sollte sie und ihr Auftritt gut sein. Auf jeden Fall! Aber auch professionellen Musikern kann mal ein Fehler, Texthänger oder Verspieler unterlaufen. Zwar nicht so häufig, wie Anfängern, aber ja, auch uns passiert das ab und zu auch mal. Einmal ungünstig geschluckt, und der Hals tut weh, sodass man nicht 100%ig singen kann, wie vorher. Das klingt banal, kann aber passieren.

Wenn ihr Live-Musik bucht, solltet ihr euch darüber im klaren sein, dass es unglaublich schön, aber möglicherweise auch nicht „perfekt“ sein wird. Wenn ihr wirklich Perfektion haben möchtet, solltet ihr eher zu Studioversionen/Aufnahmen greifen.

Trotzdem könnt ihr erwarten, dass professionelle Musiker mit Fehlern souverän umgehen. Ein kleiner Verspieler kann mit der richtigen Reaktion z.B. auch für Lacher sorgen und die ganze Trauung auflockern. 🙂

Außerdem kann ich euch versprechen, dass wir Musiker meist unsere eigenen, härtesten Kritiker sind. Uns selbst fallen Fehler auf, die anderen nicht einmal in den Sinn kommen würden, weil sie das Stück einfach nicht so in- und auswendig und detailliert kennen, wie wir.

6.5. Hörproben?

Kann man von einer Hochzeitssängerin erwarten, dass sie Hörproben speziell für eure Wunschlieder anfertigt? Nun, hier gehen die Meinungen auseinander und ich finde alle Standpunkte vollkommen in Ordnung.

Möglichkeit A

Ihr möchtet eine Hörprobe von eurem Wunschsong hören, noch bevor ihr die Sängerin bucht. Immerhin möchtet ihr wissen, was ihr für euer Geld bekommt.

  • Wenn die Sängerin dem einfach so zustimmt, und euch eine Aufnahme anfertigt, habt ihr natürlich Glück und könnt euch freuen.
  • Wenn der Song allerdings nicht in ihrem Repertoire vorhanden ist, heißt das, dass sie für euch etwas einstudiert (Übezeit, evtl. Kosten für Noten, etc.) und auf ihrer Investition sitzen bleibt, mit dem Risiko, dass ihr sie gar nicht buchen werdet. In diesem Fall finde ich es vollkommen in Ordnung Nein zu sagen, eine kleine Aufwandsentschädigung vorzuschlagen oder auf andere Hörproben zu verweisen. In diesem Fall ist sicher auch ausschlaggebend, wie lang und aufwändig diese Hörprobe sein soll.
Möglichkeit B

Ihr habt die Sängerin schon fest gebucht und möchtet noch vor eurer Hochzeit eine Hörprobe des Songs bekommen. Wenn der Song in ihrem Repertoire ist, sollte dies wahrscheinlich auch spontan kein großes Problem sein.

Allerdings solltet ihr hier auch bei neuen Songs die Übe-Technik der Sängerin respektieren. Manche Sängerinnen studieren Lieder fokussiert ein paar Tage kurz vor der Hochzeit ein, weil es z.B. nur so in ihren Zeitplan passt. Das ist vollkommen in Ordnung. Andere Sängerinnen studieren die Songs über einen längeren Zeitraum immer mal wieder ein, damit sich der Song besser festigen kann.

Wenn ihr eure Sängerin gebucht habt, seid ihr ja auch (hoffentlich) auf einer Wellenlänge. Hier dürft ihr der Sängerin vertrauen, dass sie so arbeitet, wie es für sie am besten funktioniert.

Falls ihr vorab Sorgen oder besondere Wünsche dazu habt, könnt ihr dies natürlich immer kommunizieren. Die Hochzeit ist euer Tag! Sofern ihr vorab absprecht, dass ihr euch eine Hörprobe wünscht und wie aufwändig sie sein soll, und die Sängerin damit nicht irgendwann überrumpelt, sollte dies definitiv möglich sein.

So oder so sollten sich z.B. auf YouTube Hörproben von eurer Hochzeitssängerin anhören lassen, damit ihr ihre Stimme und Art zu Singen kennenlernen und einschätzen könnt. Und vielleicht ist euer Wunschsong ja schon dabei.

7. Was ist für uns besser? Eine Laien-, Amateur- oder Profi-Sängerin?

Auch hier heißt es wieder: Es kommt darauf an.

Auf Hochzeiten singen viele verschiedene Leute. Die Freundin der Braut, eine Bekannte aus dem Chor oder professionelle Sängerinnen. Die Frage ist: Was erwartet ihr von eurer Hochzeitssängerin? Und was sagt eure Intuition? Es ist euer Tag, also solltet ihr euch für die Sängerin entscheiden, bei der ihr das beste Gefühl habt.

Eine Freundin oder Bekannte kann eine wunderschöne Stimme haben, aber sie ist sicher auch ein bisschen aufgeregter als eine professionelle Sängerin und macht evtl. spontan einen Rückzieher. Das kann sein, muss aber natürlich passieren.

Bei einer professionellen Sängerin seid ihr allerdings vertraglich abgesichert und ein spontaner Rückzieher kann euch da nicht so einfach überrumpeln.

Was eine Hochzeitssängerin kostet, kann ebenfalls in die Entscheidung beeinflussen. Der Freundin der Familie würde vielleicht eine kleine Aufwandsentschädigung ausreichen. Aber kann man dafür das gleiche erwarten, wie von einer professionellen Sängerin? Ganz klar: nein.

Also, wie wählt man die richtige Sängerin aus?

7.1. Auswahlkriterien für die richtige Hochzeitssängerin

Persönlichkeit

Die Persönlichkeit und die Wellenlänge sollten für euch stimmen. Schaut euch Videos von ihr an, schaut auf ihrer Webseite vorbei oder folgt ihr auf Social Media. So bekommt ihr einen ersten Eindruck von ihrer Art. Eventuell könnt ihr auch öffentliche Auftritte von ihr besuchen und sie so vorab kennenlernen. Wie fühlt sich das Kennenlerngespräch für euch an? Fühlt ihr euch sicher, gut aufgehoben und kompetent beraten? Das ist mit das wichtigste.

Stimme

Die Stimme muss euch gefallen! Das ist die Hauptsache. Es gibt so viele verschiedene Stimmen wie Sängerinnen in dieser Welt. Daher sucht euch die Stimme aus, die euer Herz berührt.

Begleitung

Möchtet ihr eine Live-Begleitung? Wenn ja, Klavier oder Gitarre? Oder bevorzugt ihr die Begleitung über ein Playback? Oder ist euch das egal und nur die Stimme ist euch wichtig? Verschiedene Sängerinnen bieten verschiedene Begleitungen an. Diesen Punkt dürft ihr bei eurer Auswahl natürlich auch beachten.

Erfahrung

Wie viel Erfahrung hat die Sängerin und wie wichtig ist euch das? Auch eine Sängerin mit weniger Erfahrung kann die perfekte Sängerin für euch sein. Daher: Hört auf eure Intuition.

Professionalität

Wie professionell soll sie sein und was genau ist euch wichtig? Bitte unterschätzt diesen Punkt nicht. Alle Brautpaare, mit denen ich mich unterhalten habe, waren froh, dass sie bei den Dingen, die ihnen wirklich wichtig waren, auf Profis gesetzt haben.

Preis

Was ist euer Budget? Das ist auch eine berechtigte Frage. Und wie wichtig ist euch der Gesang? Es ist vollkommen in Ordnung zu sagen, dass ihr keine professionelle Sängerin braucht oder vorab ein niedrigeres Budget festzulegen. Solange ihr wisst, was ihr in etwa möchtet und für euer Budget erwarten könnt, ist das alles vollkommen okay.

Lasst den Preis allein aber nicht unbedingt entscheiden. Qualität kostet. Und manchmal ist es besser, etwas mehr Geld in die Hand zu nehmen, und an eurem Tag erfahrene Leute an eurer Seite zu haben. Eine Möglichkeit wäre auch, sich den Auftritt von einer professionellen Hochzeitssängerin schenken zu lassen.

8. Okay, und wie geht es jetzt weiter?

Wenn ihr schon eure Wunsch-Sängerin gefunden habt, schreibt sie an und fragt sie nach einem unverbindlichen Angebot. Von dort aus könnt ihr entscheiden, ob der Preis es euch wert ist. Inzwischen könnt ihr ja gut erahnen, was alles hinter dieser Zahl steckt und wisst, was eine Hochzeitssängerin im Durchschnitt kostet.

Habt ihr noch keine passende Sängerin gefunden, gibt es spezielle Hochzeits- oder Vermittlungs-Portale, auf denen ihr euch umschauen könnt (z.B. eventpeppers oder auch ebay-Kleinanzeigen). Hört euch Hörproben auf YouTube an und fragt im Bekanntenkreis nach Erfahrungen und Empfehlungen. Sobald ihr zu euch sagen könnt: „Diese Sängern möchten wir bei unserer Hochzeit dabeihaben.“, setzt euch mit ihr in Verbindung und erkundigt euch nach ihrer Honorarvorstellung.

Ein paar Euro mehr sollten nicht das Ausschlusskriterium für eure Wunsch-Sängerin sein. Immerhin ist dies euer besonderer Tag, an den ihr euch euer ganzes Leben lang erinnern werdet. Wartet allerdings nicht allzu lange. Die meisten Paare buchen ihre Dienstleister schon ca. ein Jahr im Voraus.

Wenn ihr noch keine passende Hochzeitsängerin aus NRW gefunden habt, schreibt mir gerne eine Nachricht mit euren Wünschen und ich mache euch ein unverbindliches Angebot.

So oder so: ich wünsche euch eine wunderschöne Hochzeit und wundervolle Musik für euren besonderen Tag!

Hannah

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Foto: © Studiolächeln Fotografie